Was ist das Forschungsfeld Nachbergbau?

Die Aufgaben des Nachbergbaus, also der Ära, die mit der Schließung der letzten Zechen Ende 2018 begann, stellen ein weites Feld für Wissenschaft und Forschung dar. Die Technische Hochschule Georg Agricola (THGA) in Bochum beschäftigt sich im Forschungsfeld Nachbergbau mit wissenschaftlichen Fragestellungen rund um Ewigkeitsaufgaben, ehemalige Bergbauflächen und Altbergbau.


 


Die Untersuchungen beschränken sich jedoch nicht auf die Steinkohle, sondern nehmen jede Art der Rohstoffgewinnung unter die Lupe. Schon 2012 schlossen RAG-Stiftung und THGA eine Kooperationsvereinbarung mit dem Ziel, Lehre, Forschung und Weiterbildung in den Bereichen Geoingenieurwesen und Nachbergbau zu fördern.

So etablierte sich ab 2013 der Masterstudiengang Geoingenieurwesen und Nachbergbau, für den die RAG-Stiftung eine Stiftungsprofessur fördert. Der Studiengang bildet Ingenieurinnen und Ingenieure dafür aus, in verantwortlicher Position die komplexen Vorgänge der Bergwerksschließung und der Nachsorge zu planen und zu realisieren.
Im Oktober 2015 öffnete außerdem das Forschungszentrum Nachbergbau an der THGA. Mit dem in Deutschland einmaligen, interdisziplinären Zentrum will die RAG-Stiftung gemeinsam mit der Hochschule Forschung und Entwicklung zum Umgang mit Bergbaufolgen vorantreiben. Zu den Forschungsthemen gehören unter anderem das Grund- und Grubenwassermanagement, Grubengas und Schachtsicherung sowie Flächen und Halden.

Dabei stehen nicht nur technische Aspekte im Fokus, sondern auch die soziale Dimension des Bergbaus und die Begleitung des Wandels in ehemaligen Förderregionen. Auch die Praxis schätzt die wissenschaftliche Expertise des Forschungszentrums. Dieses untersucht zum Beispiel, inwieweit sich Erkenntnisse aus Prozessen des Grubenwasseranstiegs von Bergwerken im Revier Dresden-Gittersee auf andere Regionen übertragen lassen.

Zum Forschungszentrum gehört auch das bereits 2013 eröffnete Labor für Geotechnik und Nachbergbau. Geforscht wird hier insbesondere zu Gas- und Wassermigration, Grubenwasseranstieg, Urban Mining, innovativen Monitoringverfahren sowie klassischem Erd- und Grundbau.

Logo/Fotos: THGA

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