RAG untersucht Ursache für belastetes Grundwasser um Prosper II

Zurzeit läuft das Abschlussbetriebsplanverfahren zur Beendigung der Bergaufsicht für die ehemalige Schachtanlage Prosper II des ehemaligen Bergwerks Prosper-Haniel in Bottrop. Innerhalb des Verfahrens wurde eine „orientierende Gefährdungsabschätzung“ durchgeführt. Der Gutachter empfiehlt aufgrund der zum Teil deutlichen Grundwasserbelastungen im Bereich der Knappenstraße und in dem westlich anschließenden Wohngebiet die Grundwasserentnahmen zu untersagen. Die Stadt Bottrop hat deshalb sowohl die Nutzung als auch die Förderung von Grundwasser in diesem Bereich verboten.

Schon im Auslauf des Betriebs des Bergwerks Prosper-Haniel wurde das Grundwasser im Abstrom der Schachtanlage beprobt. „Im Rahmen des Abschlussbetriebsplanverfahrens hatten wir auch weiterhin das Grundwasser im Blick. Dazu gab es Messstellen von uns als auch von der Stadt Bottrop an der Knappenstraße und in der angrenzenden Siedlung. Bis zum Herbst waren die dort gemessenen Werte lediglich leicht erhöht“, so der für den Abschlussbetriebsplan zuständige Michael Otto von RAG Montan Immobilien.

Im Rahmen des Verfahrens wird die Anzahl der Grundwassermessstellen auf der Fläche selbst und in der Siedlung schrittweise erweitert. Im Oktober waren dann die dort gemessenen Werte wesentlich höher. Otto: „Wir haben dies der Aufsichtsbehörde und der Stadt Bottrop gemeldet, die nun diese Vorsichtmaßnahme angeordnet hat.“ Im Wesentlichen handele es sich bei den erhöhten Werten um kokereispezifische Parameter.

Die Fließrichtung des Grundwassers zeigt von Osten nach Westen. Es sind deshalb mehrere Verursacher möglich. Neben dem Zechengelände gab es eine alte Kokerei mit unterschiedlichen Nebengewinnungsanlagen, wie z. B. einer Benzolfabrik.

Im Rahmen des laufenden Abschlussbetriebsplanverfahrens sind nun Lösungen für eine dauerhafte Sicherung der Altlasten zu entwickeln und umzusetzen, damit eine Gefährdung der Bevölkerung ausgeschlossen werden kann.

Grundwassersanierung wird bereits an einigen Stellen im Ruhrgebiet betrieben. Zumeist an ehemaligen Kokereistandorten, die im 2. Weltkrieg zerstört worden sind. Dies gehört zu den Ewigkeitsaufgaben im Nachbergbau.