Haus Aden: Schachtverfüllung nahezu abgeschlossen

Spezialisten erstellen unter Tage 745 Meter hohe Betonsäule.

Die Verfüllung des Schachts Haus Aden 2 in Bergkamen ist wie geplant nahezu abgeschlossen. Der letzte Beton wird voraussichtlich Ende nächster Woche eingebracht. Dann reicht die Betonsäule bis ca. 5 Meter unterhalb der Rasenhängebank. Die letzten Meter verbleiben als Spielraum für die noch anstehenden Baumaßnahmen und sind auch notwendig für den späteren Einbau der Pumpen. Mit der erfolgreichen Schachtverfüllung und der Einbringung von Hüllrohren, in denen später Tauchpumpen hinabgelassen werden, passierte Haus Aden einen weiteren Meilenstein beim Umbau zum zentralen RAG-Wasserhaltungsstandort. Das Ende der kompletten Umrüstarbeiten zum Brunnenbetrieb und die Inbetriebnahme von Haus Aden sehen die Planungen für das Jahr 2024 vor.

Die Verfüllung des Schachts Haus Aden 2 begann im September 2019 in einer Teufe von 780 Metern. Schrittweise brachten Spezialisten der Firma Thyssen Schachtbau den Beton und die insgesamt drei Hüllrohrleitungen ein. Jedes einzelne aus Glasfaserkunststoff bestehende Segment ist sieben Meter lang und hat einen Durchmesser von 1400 Millimetern. Zunächst ließen sie jeweils drei Rohr-Segmente in den Schacht hinab, fuhren anschließend selbst in die Tiefe, maßen die Segmente vor Ort mit Laserscannern ein und verbanden die Einzelteile mit ihren „Vorgängern“. Nachdem die Mitarbeiter nach über Tage zurückgekehrt waren, wurde der Spezialbeton über separate Rohrleitungen eingelassen. Acht Stunden musste er aushärten. Dann begann die Prozedur von vorn. Insgesamt über 100 Mal, bis sie die aktuellen 745 Höhenmeter erreicht hatten.

„Trotz der schwierigen Rahmenumstände im Corona-Jahr sind wir sehr gut vorangekommen. Alle beteiligten Unternehmen haben ausgezeichnete Arbeit geleistet“, sagt der Leiter des RAG-Bereichs „Grubenwasserhaltung Betrieb“ Dr. Stefan Roßbach. Umfassende Kommunikation über Firmengrenzen hinweg sowie die enge Kooperation zwischen RAG, RAG Verkauf und Thyssen Schachtbau hätten die Basis für den Erfolg gebildet.

In den kommenden vier Jahren stehen zahlreiche weitere Arbeiten an, bis die zentrale Grubenwasserhaltung auf Haus Aden in Betrieb gehen kann. Besonderes Augenmerk liegt hierbei auf der Errichtung eines neuen Funktionsgebäudes sowie der Installation der Tauchpumpen. Jedes der fünfzehn Meter langen und 25 Tonnen schweren Hightech-Aggregate kann bis zu zehn Kubikmeter Grubenwasser pro Minute fördern. Nach derzeitigem Planungsstand sollen zwei Pumpen im Dauereinsatz sein. Eine dritte dient zur Abdeckung von Spitzenlasten. Eine vierte ist in Reserve auf Lager.

Haus Aden wird dann nach den Plänen der RAG ein Standort der zukünftigen Grubenwasserhaltung sein. Neben Haus Aden, von wo aus das Grubenwasser in die Lippe eingeleitet wird, sind dies im Ruhrgebiet weitere drei Anlage an der Ruhr und zwei am Rhein. Von Übertage aus können dann alle Anlagen zentral von der RAG Leitwarte in Herne Wanne gesteuert und kontrolliert werden.